Wind in den Segeln
In 20 Jahren wirst du die Dinge, die du nicht getan hast, mehr bedauern, als deine Taten. Also, mach die Leinen los, verlasse den sicheren Hafen. Fang den Wind in deinen Segeln, erforsche, träume, entdecke. – Mark Twain.
In welche Richtung bläst Sie der Wind? Welche Segel wollen Sie hissen? Oder ganz profan gefragt: Was sind Ihre Ziele?
Was genau sind Ziele?
Gut, Sie und ich wissen, was wir nicht wollen: nicht zu viel Fleisch essen, abends nicht so lange fern sehen, nicht so spät aus dem Büro gehen, nicht faul auf dem Sofa abhängen.
Aber wie steht’s mit den Visionen, den übergeordneten wirklichen Zielen? Zum Beispiel vier statt fünf Tage zu arbeiten, um mehr Zeit für anderes zu haben. Wesentliches, wie Familie, Freunde, Gesundheit.
Oder dem Ziel mit Ende 50 eine Weltreise zu unternehmen. In einem Wohnmobil oder als Backpacker?
Oder auch mit 60 entspannt im abbezahlten Haus dem Rasen beim Wachsen zuzusehen. Um sich herum die Enkelschar und glückliche Gesichter?
Einerlei, wie Ihr Ziel lautet, eins ist allen gleich. Sie verwirklichen sich nicht von selbst. Sie müssen sie planen. Und Voraussetzungen dafür schaffen.
Ziele sind wie ein glitschiges Stück Seife
Wer sein Ziel verfolgen will, muss es erst einmal kennen. Irgendwie logisch, oder? Doch wie lernen Sie ihr Ziel kennen? Ziele sind luftige Gebilde widerspenstiger Natur. Werden sie nur vage formuliert – och, irgendwann mal, dann werde ich …. klappt es selten. Sie rutschen Ihnen aus dem Fokus, so wie ein nasses Stück Seife aus Ihren Händen rutscht, wenn Sie es zu lasch halten.
Werden Sie diktatorisch formuliert …bis in 14 Tagen werde ich 20 Kilometer unter zwei Stunden laufen… setzen Sie sie unter Druck. Und wie nasse Seife in Ihren Händen, springt Ihr Ziel in hohem Bogen davon.
Präzisieren Sie Ihr Ziel
Bleiben wir beim Ziel Weltreise. Weil es gerade so gut zu den vielen Reiseberichten passt, zu den vielen Reisblogs, die wie Pilze aus dem Boden schießen. Und zu dem Fernweh, das vielen Deutschen zu Eigen ist.
Statt zu sagen, irgendwann werde ich eine Weltreise machen, formulieren Sie: Ich werde ab Ende 2020 eine Weltreise machen. Diese Reise soll zwei Jahre dauern. In dieser Zeit werde ich nicht arbeiten. Oder ich werde die Zeit nutzen und fotografieren, um anschließend einen Bildband zu veröffentlichen.
Je konkreter Sie Ihr Ziel planen und vor Augen haben, desto einfacher wird es für Sie, die Vorkehrungen zu treffen, die für die Erreichung des Ziels notwendig sind.
Nutzen Sie Ihr Unterbewusstsein, um sich das Ziel in allen Facetten vorzustellen. Wie es aussehen wird, wenn Sie in das Auto oder in den Flieger steigen, um die Reise zu beginnen. Wie es sich anhören wird, wenn Sie eine Abschiedsparty für Familie und Freunde geben. Wie Sie sich fühlen werden, wenn Sie die ersten Kilometer unterwegs sein werden.
Etappenziele bilden ist der erste Schritt
Rom wurde nicht an einem Tag erbaut. Sondern Stein auf Stein. Ihre Steine sind Ihre Etappenziele. Zum Beispiel Spanisch lernen, weil man damit ganz gut durch die Welt kommt.
Oder die finanziellen Voraussetzungen schaffen. Also zum Beispiel jeden Monat eine bestimmte Summe zur Seite legen. Oder sonstige finanzielle Mittel als Ressource aufbauen.
Einen Nachfolger für Ihr Unternehmen finden, für Ihre Praxis. Oder ein Sabbatical bei Ihrem Vorgesetzten beantragen. Die Reise planen – in allen Einzelheiten oder lediglich markante Wegkreuzungen.
Was immer auch Ihre Etappenziele sind, bleiben Sie hier auf dem Boden der Tatsachen. Je präziser Sie die se festlegen, desto leichter wird es Ihnen fallen, diese auch zu erreichen, die Voraussetzungen dafür zu schaffen. Bei dem übergeordneten Ziel, also der 2-jährigen Weltreise, können Sie träumen und fantasieren, so viel Sie mögen.
Etappenziele müssen messbar sein
Je präziser Sie sich Ihr Etappenziel stecken, desto eher werden Sie es erreichen. Spanish for beginners in der Volkshochschule mag ja für den Anfang gut sein. Aber wenn Sie Spanisch richtig können wollen, brauchen Sie Übung, viel Übung. Also wäre die logische Schlussfolgerung, bis 2020 alle Urlaube in Spanien zu verbringen oder in spanischsprechenden Ländern.
Sie müssen Geld zurücklegen? Wie viel? Machen Sie das monatlich, vierteljährlich? Auf was werden Sie verzichten, um das Geld frei verfügbar zu haben?
Sie wollen Ihr Unternehmen, Ihre Praxis bis zum Reisebeginn verkaufen? Gibt es schon Interessenten, haben Sie vielleicht schon einen Partner, der ab 2012 an Ihre Stelle tritt? Wenn nein, wie können Sie Kaufinteressenten finden? Bis wann? Und welchen Wert hat Ihr Unternehmen überhaupt? Wer hilft Ihnen bei der Wertermittlung. Bis wann? Was müssen Sie am Unternehmen noch tun oder investieren, um es gewinnbringend zu verkaufen? Was würde Sie das kosten?
Je komplexer Ihre aktuelle Lebenssituation ist, desto mehr Einzelziele oder Etappenziele müssen definiert werden. Umso genauer und differenzierter müssen Sie die Etappenziele festlegen. Und ohne genaue Zeitplanung geht es überhaupt nicht.
Ihr Unterbewusstsein ist Ihr Leuchtturm
Kein Wunder, dass Sie dazwischen manchmal aufgeben wollen. Sich fragen ob es das wert ist. Oder ob Sie sich nicht nur in einem Traum verrennen.
Nutzen Sie jetzt die Kraft Ihres Unterbewusstseins. Je sinnlicher Sie Ihr großes Ziel, also die Weltreise, formulieren, desto leichter wird es für Sie sein, die Ettappenziele ernst zu nehmen. Was können Sie bereits jetzt schon sehen, wie wird die Reise vielleicht verlaufen? Gibt es Stimmen oder Geräusche, die sie hören. Zum Beispiel das Meeresrauschen oder Urwaldgeräusche. Wie wird es unterwegs riechen? Nach Sand, Sonne, Meer, Tang? Oder nach klarer Höhenluft? Je deutlicher Sie alles vor sich sehen, hören, fühlen können, desto näher wird das große Ziel rücken.
Benutzen Sie alle Sinne, um sich Ihr Ziel exakt vorzustellen. In allen Farben, in allen Momenten, mit allen Geräuschen und Gerüchen, die dazu gehören. Sehen sie sich, wie Sie auf Ihrer Weltreise morgens aus dem Auto steigen, in den frühen Morgen sehen und sich freuen, dass Sie heute, morgen und auch in den kommenden Tagen einfach das tun und lassen können, was Sie wollen. Nutzen Sie die Kraft Ihres Unterbewusstseins, Handlungen für Sie vorzubereiten und zu treffen.
Das Gefühl entscheidet, der Kopf rationalisiert
Es ist vollkommen egal, was Sie erreichen möchten. Ob Sie bauen wollen oder abnehmen wollen oder eine Weltreise starten. Oder ob Sie für Ihre Praxis den idealen Käufer finden wollen.
Für jedes Ziel wird die Entscheidung und der Startschuss in Ihrem Unterbewusstsein getroffen und lösen entsprechende Handlungen aus. Planungen, Berechnungen, Recherchen. So kommt das Bewusstsein erst relativ spät dazu, die Ratio wickelt dann lediglich ab. Und sorgt so für die Umsetzung, Schritt für Schritt.
Zusammenfassend kann man klar formulieren, dass fast jede Handlung von einem unbewussten Impuls gelenkt und angetrieben wird. Und dass das alte Sprichwort: der Bauch lenkt, der Kopf denkt, auch heute immer noch seine Gültigkeit hat. Und dass bei jeder Zielplanung die Kraft des Unterbewussten unbedingt mitberücksichtigt werden muss, wenn man erfolgreich sein Ziel erreichen will.
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